Ein Fortbildungsprogramm des Instituts für deutsche Literatur und ihre Didaktik

Trauer um Jürgen Kindlmann

Am Montag dieser Woche ist unser langjähriger Lehrbeauftragter Jürgen Kindlmann nach schwerer Krankheit gestorben. Ein persönlicher Nachruf von Horst Martin (Dozent der Buch- und Medienpraxis, Kurs Presse- und Öffentlichkeitsarbeit).

Jürgen Kindlmann

Jürgen Kindlmann ist seit 2007 kaum von der Buch- und Medienpraxis wegzudenken. Er gab nicht nur zehn Jahre lang den Kurs „Online-Publishing“, sondern betreute bis zuletzt den Webauftritt, der aus einem Studierendenprojekt hervorging. Egal, was an technischen Neuerungen oder inhaltlichen Herausforderungen auf das Team zukam: Jürgen wusste darauf immer die beste Antwort!

In seinem Hauptberuf als kenntnisreicher Redakteur des bundesweit führenden Filmportals zum deutschen Film und als vielseitiger Gestalter von Medien des Frankfurter Filmmuseums entfaltete der studierte Germanist sein breites Interesse. Den autodidaktischen Pragmatismus der Marke „Kindlmann“ – für alles gibt es eine Lösung, die nicht kompliziert ist – vermittelte er in seinen Seminaren über Webseiten, Programmiersprachen und Content-Management-Systeme. Sein unerschütterlicher Optimismus, sein wunderbar trockener Humor und sein wertschätzendes Interesse an Menschen bleibt vielen Jahrgängen in Erinnerung.

Für mich, der über 20 Jahre hinweg mit Jürgen vertrauensvoll in verschiedenen Funktionen zusammengearbeitet hat, ist kaum vorstellbar, mit ihm nicht mehr in Rekordzeit ein Projekt zu wuppen. Oder mit ihm über Fußball zu plaudern und zu chatten. Jürgen hatte immer ein gutes Gespür dafür, wie es ausgeht oder ob eine Mannschaft funktioniert. Thomas Tuchel, der aktuelle Trainer seines Lieblingsvereins FC Bayern München, würde ihn vermutlich als „Holding Six“ beschreiben. Das ist eine vielseitig anspruchsvolle Position im Zentrum des Spiels: jemand, der zuverlässig seine Aufgaben löst und uneitel alles zusammenhält. Jemand, den alle gerne dabeihaben und schätzen.

Wenn Jürgen diesen Nachruf lesen könnte, würde er vermutlich sagen: Stopp, reicht schon – passt! Und es online stellen.

Wir werden ihn vermissen.

Horst Martin